Arbeitslosigkeit im Lebenslauf ein Nachteil bei der Jobsuche
Die beiden Soziologen Marie Jahoda und Paul Felix Lazarsfeld haben 1933 zusammen mit dem Statistiker Hans Zeile eine wichtige Studie über die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit durchgeführt. Auch wenn das schon ewig her ist, sind die Erkenntnisse immer noch relevant. Aus diesen Ergebnissen kann man gut nachvollziehen, warum Arbeitslosigkeit im Lebenslauf als Nachteil gilt – und warum das manchmal auch heute noch kritisch angesehen wird.
Psychosoziale Folgen bei langer Arbeitslosigkeit
Menschen, die länger ohne Job sind, haben oft mit verschiedenen psychischen und sozialen Problemen zu kämpfen. Das kann auch der Grund sein, warum Arbeitslosigkeit im Lebenslauf oft negativ angesehen wird und man bei der Jobsuche schneller abgelehnt wird.
In der Studie “Die Arbeitslosen von Marienthal” wurde herausgefunden, dass der Jobverlust und die lange Zeit ohne Arbeit echt negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Psyche und das soziale Leben der Betroffenen haben. Das wurde auch schon von neueren Studien bestätigt.
- Der Verlust der geregelten Tagesstuktur wirkt sich negativ auf Motivation und Selbstbewusstsein aus.
- Das verminderte Selbstbewusstsein wirkt sich ebenfalls demotivierend aus und kann in eine Depression führen.
- Folgen langer Arbeitslosigkeit können Perspektivlosigkeit, Resignation und soziale Isolation sein.
- Lange Arbeitslosigkeit begünstigt ein höheres Risiko für Suchterkrankung, Depression und suizidale Gedanken.
Lange arbeitslos verursacht oft Probleme
Studien, wie die vom Robert Koch Institut und die Auswertung frischer Daten von Krankenkassen, zeigen, dass Leute ohne Job weniger auf ihre Gesundheit achten, sich ungesünder ernähren, öfter krank sind und im Schnitt früher sterben als die, die einen Job haben.
Vor allem wenn man lange arbeitslos ist, wird’s richtig knifflig. Die psychischen und sozialen Probleme werden mit der Zeit immer schlimmer, und der finanzielle Druck zieht ordentlich an, was sich dann auch negativ auf die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.
Langzeitarbeitslose verlieren Anschluss zur Berufswelt
Ein weiterer Punkt ist, dass Leute, die lange keinen Job haben, vielleicht auch Skills und berufliche Fortschritte verlieren. Arbeitslose bleiben oft bei neuen Trends und Entwicklungen auf der Strecke und sind nicht mehr auf dem neuesten Stand. Das macht sie weniger interessant für Arbeitgeber, was dazu führt, dass sie noch länger ohne Job bleiben.
Arbeitslosigkeit im Lebenslauf richtig formulieren erhöht Jobchance
Klar, dass in den letzten Jahrzehnten längere Phasen der Arbeitslosigkeit bei Chefs und Personalern oft negativ für die Bewerber gewertet wurden. Man kann das schon ein Stück weit verstehen. Lange Zeiten ohne Job konnten echt als Zeichen gesehen werden, dass jemand durch die Arbeitslosigkeit vielleicht psychisch oder gesundheitlich mehr angeschlagen ist als jemand, der entweder gar nicht oder nur kurz arbeitslos war.
Hast du Lücken im Lebenslauf, gibt’s trotzdem eine gute Nachricht:
Wenn du die Zeit der Arbeitslosigkeit im Lebenslauf cool handhabst und die richtige Formulierung wählst, hast du in der Regel keine Nachteile bei der Jobsuche.